30. Mai
Bad Bonn Kilbi 2024

Sing das Lied, auch wenn es kein helles ist, auch wenn es prekär und am auseinanderfallen ist. An der eigenen Stimme? Kannst du dich halten, immerzu, auch in den Ruinen der Gegenwart. No Home singt dieses Lied – die Gitarre als Begleitung, die Beat-Noises als weggaloppierende Hast, aber: «I just want to sing to you».

Zuhören bis am Schluss am Konzert im Haus: Eine Herausforderung, natürlich, vielleicht auch eine Zumutung, zumal an einem Eröffnungsabend, an dem (fast) alle Menschen, die ich überhaupt kenne, irgendwo stecken. Zum Glück: ich kann kein Small Talk.

Die Kilbi jedenfalls, c’est parti mit einem Abend zwischen Crumb-Wohlklang und dem spektakulären Springteufel, der bei Backxwash im Moshpit wartet, auch in der Zugabe.

Dazwischen: Crème solaire gegen die Kälte con le coleghe magicamente insieme, am liebsten ohne Bühne mit mobilem Scheinwerfer unten im Graben.

Auch da und auch so gut: Water from Your Eyes, die den grossen Splitterstuntpop von «Everyone’s Crushed» weiter aufrauen. «I just threw up 30 minutes ago» (oder war es ein Hörmissverständnis?), sagt Sängerin Rachel Brown, doch: «This was one of my favourite shows, I swear…»

Später:

«Are you alive?», fragt Kabeaushé im supervollen und zum Glück auch superheissen und strahlenden Haus.

Antwortsmöglichkeiten:

•  «To us this a party» (Hi Tech)
•  «I wish the stars could shine now», (singt Anohni im Set von Mathis Neuhaus)
• EYE – mit einem spektakulären Set, das sich durch den Weltempfänger dreht, in dem alle Frequenzen kollidieren. It’s a Kilbimegamix, so gut.
• Hätten wir doch den ÖV genommen.*

C’est parti also, bis sich die gloriosen Fetzen in allen weiteren Runden zu einem Ganzen zusammensetzen.

* Whatever the weather auch macht: die Autos sollten ab heute wirklich zuhause gelassen werden, denn: «es können wetterbedingt keine Parkplätze garantiert werden.» Please share.