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«Es ist eine Art Überfall,
den wir gewagt haben»

BlauBlau Records

Mirko: Es ist absolut lächerlich, dass wir unsere eigenen Platten nicht haben. Irgendwann gibt es keine vollständige Serie mehr. Aber eigentlich ist es genau so, wie wir es uns gewünscht haben. Und wir gehen zu den Leuten und sagen: «Könnte ich die wieder haben? Die habe ich mal veröffentlicht, aber verschenkt oder verloren.»

...

Mirko: Wir hatten schon immer Lust, serielle Sachen zu machen. Das ist grundsätzlich in unserem Label eingeschrieben: Wir machten eine Zeitlang Konzertserien und Streamings, dachten in Serien, damit man sich an etwas halten kann – auch um zu schauen, wie verschiedenste Leute beginnen, mit dem Format zu spielen. Aber wie «What We Talk About When We Talk About Love» genau entstanden ist? Davon habe ich absolut keine Ahnung mehr.

Dave: Es war eine Nacht in meinem Keller, im «Bielefeld», im Sommer 2020 mit den Lockdown-Vibes. Wir sassen angeschissen in den Kinosesseln. Später in der Küche haben wir geraucht und diskutierten die Abogeschichte.

Wir releasten auf dem Label ein paar Alben mit eher experimenteller Musik. Und im Vergleich zu den zugänglicheren Platten war es sehr schwierig, diese zu promoten. Die Idee hinter der Serie war deshalb auch, all diese Geschichten in ein Päckli zu packen, die sich dann gegenseitig promoten.

Rea: Damit wollten wir auch unser Netzwerk stärken.

Mirko: Und die Leute herausfordern. Denn sie wussten nicht, was sie erhalten. Das führt zu einer anderen Neugier, als wenn etwas ganz normal veröffentlicht wird. Es ist eine Art Überfall, den wir gewagt haben.

...

Rea: Wir haben sehr schnell angefangen.

Dave: Wir machten Listen mit Acts, natürlich viel mehr als nur diese 13, aber wir landeten bei diesen Namen.

Mirko: Die Zahl hat sich einfach ergeben – und schliesslich erschien die letzte Platte an einem Freitag, der 13. Ich habe dieses Datum gar nicht gecheckt.

Dave: Wir haben alle Musiker:innen gefragt, wann sie sich einen Release vorstellen können.

Rea: Chien Mon Ami haben beispielsweise sofort zugesagt und geschrieben: in einem Monat habt ihrs. Wir antworteten: cool, geil, dann nehmen wir euch an den Anfang. Vieles lief über praktische Sachen, über Fragen wie: wer kann wann wie ready sein. Das Damoklesschwert über mir war immer: In einem Monat muss das Vinyl hier sein – gerade während der Coronazeit war die Vinylproduktion sehr schwierig. Wir mussten gute Wege finden und logistisch alles durchdenken. Und für mich war das Cutten und Mastern, mit dem ich im Sommer 2021 dank Adi Flück  begonnen habe, auch Neuland, eine Challenge – ich habe extrem viel gelernt. Ohne Adi, der die Cuts für die Serie übernommen hat und mir so oft geholfen und mich unterstützt hat, wäre das nie möglich gewesen.

Ich erinnere mich an Skype-Meetings, in denen wir uns gefragt haben: Woah, wie wollen wir das alles ordnen? Wir bauten auf Google Drive Ordnersysteme, damit wir den Überblick behalten, aber schlussendlich ist das wunderbar gerollt, ohne grosse Koordination.

Mirko: Man muss dies aber schon sehr deutlich sagen: Es fühlt sich falsch an, dass wir hier zu dritt sind – und nicht zu zehnt. Viele Leute haben für diese Serie sehr viel gemacht, und das auf eine extrem schöne Art. Die ganze visuelle Truppe hat sich selber zusammengerottet und sich selber organisiert. Die haben ihren eigenen Plan verfolgt, der huere schön ist, und wir haben gemerkt: ah yes, sie haben eine eigene Vision, da brauchts gar keine Direktion von uns. Die Arbeit an der Serie hat auch uns ein anderes Gefühl gegeben für das Label, wir waren viel mehr zusammen.

«Shout out to Post Schlieren!»

Rea: Ohne die Drei – Giulia, Hannah und Mia – wäre die Serie gar nicht möglich gewesen, die haben einen huere Bügu durchgezogen. Wenn wir da als Label auch noch hätten entscheiden müssen… Das war aber auch nicht die Idee. Denn jede:r soll einfach machen und arbeiten können. Es gab kein Gschnurr, jede:r hatte sein Gefäss. Wenn man so etwas durchziehen will, muss man Leute an Bord haben, die alle finden: «Du machst Bilder? Go for it!» Und dann brauchts keine weiteren Diskussionen mehr.

Alle von uns hatten eigene Baustellen, den eigenen Hustle, jede:r musste im Vorfeld eines Releases hurti schnell in sein Hamsterrad und rennen.

Dave: Ja, das stimmt – inklusive jener Menschen, die die Grafik gemacht haben. Giulia beispielsweise ging drei Tage vor der Abgabe des Fotos noch nach Berlin, um dort das Bild zu machen. Aber nichts ist zu spät angekommen.

Rea: Ich bin immer noch erstaunt, dass dies immer aufgegangen ist.

Dave: Ich hätte es nicht so schlimm gefunden, wenn es einmal nicht gereicht hätte. Natürlich wäre es schade gewesen, aber ich habe ein wenig damit gerechnet.

Rea: Ich habe auch damit gerechnet, aber es hätte mich dennoch gewurmt – und hätte Doppelstress bedeutet. Stell dir vor: Wir hätten am 30. des Monats eine Packsession, müssten die verspätete versenden, und eine Woche später müssten wir schon wieder ran.

Mirko: Das hast du jetzt davon, wenn du mit uns übers Technische reden willst. Aber Dave hat sich beispielsweise wahnsinnig angefreundet mit den Leuten von der Post in Schlieren, da ist eine ganz spezielle Beziehung entstanden.

Dave: Das waren immer schöne Momente.

Mirko: Shout out to Post Schlieren, das muss auch einmal sein und ist alles andere als selbstverständlich.

Dave: Das ist anders als im Kreis 4. Wer ist für eine Zigarette zu haben? Dort hinten ist es gemütlich, man muss einfach stehen.

Mirko: Den Titel haben wir schnell gefunden. Ich habe gerade Raymond Carvers «What We Talk About When Talk About Love» gelesen, ein Band mit Kurzgeschichten, der Ton, den diese Geschichten haben, hat mir sehr gefallen. Es sind auch sehr düstere und traurige Geschichten, die Menschen suchen nach etwas, können sich nicht richtig verständigen. Wir suchten nach einer Art Verständigung und haben dieses Wort «Liebe», das sehr gross und vielleicht auch ein wenig nervig ist, dreizehn Mal umdeuten lassen. Im Sinne von: über was reden wir, wenn wir über Musik reden? Über was reden wir, wenn wir übers Sachen machen reden? Hoffentlich ist unsere Serie weniger traurig als Carvers Geschichten.

Dave: Der Titel ist für mich vielsagend. Ich finde das Wort Geschichten schön, es sind dreizehn Geschichten von Menschen, aus unserem Umfeld gegriffen, die sich zum Teil gar nicht kennen. Es sind Momentaufnahmen.

Mirko: Ich würde die Serie auch von der sozialen Ebene her anschauen. Es geht auf den einzelnen Platten um Fragen wie: Was willst du sagen? Wie organisierst du dich? Es hat auch superindividualistische Positionen, die sagen: das bin ich. Oder auch: das ist niemand. Oder: das sind wir als Band. Hier sind wir an einem sehr zeitgenössischen Ort, bei den Fragen nach dem Zusammen und dem Allein, die uns alle ganz stark angehen.

Dave: Das Projekt hat sich für mich mit der Zeit noch mal stark verändert, etwa dann, als ich «What We Talk About When We Talk About Love» noch einmal gelesen habe. Dort sind es auch einzelne Geschichten, die sich nadisna verbinden. Mit Zeras Album am Schluss schliesst sich ein Kreis – bei den ersten beiden Alben hatte ich noch keinen Überblick, den konnte man auch gar nicht haben. Die ganze Idee hat sich bis heute immer weiter auserzählt.

...

Rea: Musikalisch kann man die Serie nicht auf einen Nenner bringen. Die Idee war: Die Beiträge sind alle von Schweizer Künstler:innen oder haben wie Carebender einen Bezug zu uns. Wir haben Leute eingeladen, die wir schätzen, für das, was sie machen. Und wir haben Leute eingeladen, von denen wir wussten, dass sie keine saubere Popplatte aufnehmen. Sondern irgendwas Selbergebasteltes.

Die Serie ist ein sehr schönes Resultat von wegen: Wir haben eine Idee, speisen diese in unser Netzwerk ein, das durch diese Serie ein Gefäss erhalten hat. Für mich war es wichtig zu spüren: dieses Netz ist genügend stark, dass es alles tragen kann. Es kann so etwas tragen wie die Aggro-Noise-Platte von Zera, aber beispielsweise auch die Platte von Nelly Schweiz. Ich hatte eine grosse Freude, diese Platte zu mastern, es fühlte sich so an, als hätte man bei ihnen die Tür geöffnet und im Wohnzimmer Platz genommen. Und sie sind einfach an den Instrumenten gesessen und haben gespielt, ohne extrem viel zu wollen. Diese Serie zeigt, was dieses Netz alles sein kann.

Dave: Es ging auch nicht unbedingt um ein Album. Für mich sind es Serienbeiträge. Das Wort Geschichten liegt mir am Herzen: Zooey etwa, die schon sehr lange in unserem Umfeld ist und eine schräge Beziehung zu Chören hat, sagte: «ah, die Chance packe ich, um ein Chorprojekt zu starten». Oder Nelly Schweiz, die auf gar keinen Fall eine Platte produziert hätten, wenn wir ihnen nicht gesagt hätten: wir wollen, dass das nun endlich passiert… Oder eine Nadia, die so lange hadert, irgendwas zu veröffentlichen – und mit einer krassen Deadline, dazu gezwungen wird.

Rea: Oder Milian, der niemals eine Vinyl-Platte veröffentlichen würde, denn er versteht sich als Digitalkünstler. Ich teilte zu jener Zeit mein Atelier mit ihm, und immer wieder stand er in meiner Tür und sagte: «hey, keine Ahnung, ich komme nicht klar mit diesem Format, aber es ist so eine geile Idee, dass ich das wagen will.»

Dave: Oder Omni Selassi, die zwischen fünf Touren alles zusammenwursten, was im Bandbus herumliegt. So fühlt sich das jedenfalls für mich an. Schlussendlich beschreiben die Geschichten den Artist.

Mirko: Bei den Texten zu den Platten, die ich gemeinsam mit Zooey geschrieben habe, war es immer so: Ich habe die Musik oft nur sehr kurz angehört, um Eindrücke zu erhalten. Meist rief ich die Leute kurz an, um zu fragen, wie die Musik entstanden ist und was alles gegangen ist bei ihnen. Und so haben sich einzelne Bilder daraus ergeben. Ich habe nach der Geschichte gefragt. Und manchmal ist daraus ein guter Satz entstanden.

Dave: Es sind mega viele Premieren…

Mirko: …und auch Sachen, die es nie mehr so wird geben. Wie Sternschnuppen.

...

Dave: Mein Beitrag zur Serie war der erste Release unter meinem neuen Alias Hora Lunga. Da ich die Serie so gut gekannt habe, habe ich den Serienbeitrag sicher noch ein wenig stärker mitgedacht. Ich wollte kein Album machen, auch wenn ich nicht hundertprozentig sagen kann, worin der Unterschied liegt. Aber es ist eine andere Herangehensweise. Man sucht weniger nach einer Perfektion, es geht eher um eine Einbettung.

Rea: Im Januar 2022 habe ich meinen Beitrag aufgenommen. Ich wusste, dann habe ich eine Woche Zeit. Zu jener Zeit hatte ich auch ein sehr ambivalentes Verhältnis zu meiner Stimme und merkte, dass ich grosse Mühe als Künstlerin habe, meine Stimme zuzulassen, da ich neben der Arbeit psychisch vieles am Laufen hatte. Ich spürte: ich kann jetzt gar nicht alleine ins Studio gehen und Songs von mir produzieren. Das Format dieser Serie liess dann etwas zu, wofür ich mir normalerweise nie die Zeit oder die Plattform gegeben hätte. Ich hegte schon lange den Wunsch, etwas mit dem Akkordeon aufzunehmen, mich diesem Instrument, das ich nicht so oft spiele, zu widmen. Die Woche war dann mehr wie eine meditative Pause für mich.

Dave: Hier kann man auch den Begriff der Imperfektion thematisieren. Die Serie hat auch viele…

Mirko: … Macken.

Dave: Ja, aber die machen die Serie auch vollständig, es wäre komisch, wenn es anders wäre. Ich habe ja auch den Hustle von Giulia mitbekommen, mit den Fotos, zeitweise war es ein purer Flow, mit 30 Bildern, die alle super funktionieren, aber teilweise war es auch ein Suchen nach einem Ausschnitt, der irgendwie funktioniert. Diese Menschen haben auch alle eine Geschichte zu erzählen, eine ganz eigene. Manchmal gingen sie zufrieden raus, manchmal waren sie auch nicht so zufrieden. Für mich komplettiert das den Kreis. Seriell klingt immer nach einer abgespulten Geschichte, aber innerhalb der logistischen Abläufe gab es verschiedene Zustände und Emotionen.

Rea: Hier gehört für mich auch der Begriff Prozess rein. Sobald ich bei meinem Soloding spürte: in meinem Prozess ist das jetzt ein Fenster, ohne Anspruch, von da an kam ich in den Flow. Vorher war es superzäh. Und das fühle ich bei vielen Releases in dieser Serie. Das ist ein Ausschnitt und Teil von einer längeren Geschichte.

Mirko: Auf den einzelnen Beiträgen finden sich Ausschnitte aus einer Findungsphase, so Prozesssachen, oder Aufnahmen, die mit zwei Mikrophonen aufgenommen sind. Solche Sachen auf Vinyl, diesem hochwertigen Ding, zu valorisieren, ist geil. Man kommt dann gar nicht auf die Spur von wegen: ist das Musik, die man auf Vinyl pressen sollte? Natürlich ist das Musik, die man auf Vinyl pressen muss. Genau weil es vielleicht nur eine Zoom- oder eine Handyaufnahme ist. Und das kommt dann durch diese Maschine und wird zu einer Platte. Diese Überkreuzungen von Wertigkeit ist auch etwas, das mir gefällt.

Vielleicht würde manche Musik niemand anhören, wenn es nur ein Bandcamp-Link gewesen wäre – egal wie gut die Musik ist. Aber du würdest dir nie die Zeit für diese nehmen. Und dann wären wir wieder beim Ursprungsgedanke: Wie können wir diese Musik, die huere schön ist, den Leuten so präsentieren, dass sich diese auch die Zeit nehmen – und Freude und Lust haben.

...

Dave: Wir haben eine Auflage von 150 Stück pro Platte produziert. Davon schickten wir 53 an Abonnent:innen, ursprünglich sagten wir, wir begrenzen das auf 50, aber drei sind noch reingeplumpst. 50 Platten gehen an die Künstler:innen, 50 an uns und in die Plattenläden. Wahrscheinlich hätten wir jetzt, wo mehr Leute davon gehört haben, auch das Doppelte an Abos absetzen können, aber so ist es genau schön.

Rea: Ich bin erstaunt, dass so viele Leute – auch in meinem Freundeskreis – ein Abo gelöst haben, es kostete ja 400 Stutz. Dass dieser Gwunder, auf etwas einzugehen, bei so vielen vorhanden ist, dass es diese Neugier wirklich gibt, ist huere schön.

Mirko: Als wir die Idee gehabt haben, fragten wir uns, ah, funktioniert das? Wir rechneten das durch, und du denkst dir, das ist schon ein grosser Batzen. Wer ist bereit, das zu bezahlen? Denn mit einem solchen Betrag landet man plötzlich auf einer Etage von Leuten, die man gar nicht bedienen möchte, weil man will es vor allem für seine Leute…

Rea: …und für alle zugänglich machen.

Mirko: Aber es hat sich schnell abgezeichnet, dass dies funktioniert, und auch Leute, die jetzt nicht huere viel Geld haben, Bock auf das Abo haben. Aus dem könnte man die Idee weiterspinnen, denn es macht mega Spass, wenn die Sachen zu dir, als Abonnent:in kommen. Jetzt, wo man weiss, dass es einen Wert hat, gehen die Leute vielleicht auch auf Bandcamp und vertörlen sich mit dieser Musik.

Rea: Bei Lehmann in Düdingen hats vielleicht schon noch ein zwei Platten.

Mirko: In den Plattenläden hats schon noch.

Rea: Das ist auch richtig so, geht dorthin.

Dave: Die Plattenläden sind auch eine Geschichte, die mitläuft.

Rea: Es ist schön zu merken, dass die alte Chain von wegen Vinyl cutten, danach gehts ins Presswerk, wieder zu dir und von dort in die Läden und unter Umständen musst du dann wirklich in die Läden, um so ein Ding noch zu erhalten. Das ist einfach cheibe schön, diesen Weg wiedermal zu fühlen, in dieser Industrie.

Dave: Einmal haben wir eine Platte zu spät verschickt, es kam prompt eine Reaktion von jemandem, der immer am 13. im ZigZag in Thun seine Platte gekauft hat.

Mirko: Geil ist auch, dass sich erst jetzt, wo schon alles längstens durch ist, eine breitere Öffentlichkeit zu interessieren beginnt. Die WoZ hat etwas geschrieben, du willst mit uns reden, wir erhalten Mails, die nach Platten fragen. Aber wir können jetzt zurückschauen, und es fühlt sich nicht nach Promo an.

...

Mirko: Wir haben uns verschuldet mit dieser Serie, das muss auch mal gesagt sein. Wir haben uns mehr Fördergelder ausgerechnet. Wir merkten aber schnell, dass es schwierig wird, da die Förderinstrumente für eine solche Serie nicht geeignet sind. Wir müssen noch irgendwie zu Geld kommen.

Rea: Das schaffen wir schon noch.

Dave: Wir konnten für jeden Release ein Fördergesuch stellen. Vielleicht haben wir da als Label nicht alles ausgeschöpft, auch aus einem gewissen Stolz heraus. Es müsste möglich sein, eine solche Serie als künstlerische Leitung – die in unserem Fall ein Label ist – zu finanzieren. Und dass dies nicht bei den Künstler:innen liegt. An vielen Orten hat das funkioniert, aber nicht als Ganzes.

Mirko: Am Anfang dachten wir noch, dass wir uns selber etwas auszahlen können…

Rea: Wir hatten schon das Gefühl, dass eine solche Serie bei gewissen Anlaufstellen von Interesse sein könnte.

Benedikt: Pro Helvetia?

Dave: Das ist das Hauptbeispiel.

Rea: Um dann zu merken: sie haben kein Gefäss dafür. Und sie können oder wollen das nicht unterstützen, weil es nicht reinpasst. Plötzlich merkt man, da ist eine Lücke.

Dave: Es müsste doch Möglichkeiten geben, wenn sie etwas wirklich unterstützen möchten, irgendwas zu hebeln… Ich will es nicht hochhypen, aber die Serie ist unterstützungswürdig und zwar ohne Fragezeichen. Wir arbeiten alle gratis, zahlen Spesen, das müsste eigentlich abgerechnet werden über ein solches Projekt, das so vielen Künstler:innen eine Sichtbarkeit gegeben hat. Es gibt Städte wie Zürich, die mit Abstand den grössten Beitrag reingeschmissen haben, und Pro Helvetia beispielsweise nichts, weil es nicht reingepasst hat. Eigentlich hätten sie den grössten Beitrag geben müssen.

Rea: Vielleicht hätte dort jemand eine weisse Fahne hissen und sagen können: da passiert etwas Cooles, das zwar nirgends reinpasst, aber komm, wir reden mal darüber, wir unterstützen das, wir machen das möglich. Das würden wir auch sagen, wenn das Projekt nicht von uns wäre.

Dave: Wir leben manchmal in einer solchen Demut vor den Förderstellen, fast so, als müssten wir auf die Knie gehen, um an Geld zu kommen. Schlussendlich machen wir sehr viel Fronarbeit. Man muss das einfach benennen.

Mirko: Aber es motiviert mich auch. Zu merken: wir sind an einem Ort, der auch irgendwie Pioniercharakter hat, da es ein Gefäss, das eine solche Serie fördern könnte, nicht gibt. Und du willst ja, dass es irgendwie möglich wird, auch für andere Leute. Und es lohnt sich, nachzuhaken. Das motiviert mich.

Rea: Vor allem aber: Wir haben es trotzdem gemacht.

Mirko: Wie wäre es mit einem Sponsorenlauf?

Was wir mögen

Mirko

  • Kerzen anzünden und ausblasen
  • Harten Rap
  • Hunde (die Delegationsebene Hund)
  • kiszes and hugs
  • Merve-Büchlein, bei denen man nicht drauskommt
  • die Rohrpost-Technologie
  • und Leuchtbuchstaben
  • Schlieren, Mett, Bümpliz-Bethlehem
  • Lambrusco

Rea

  • Pflanzen
  • Licht
  • Stille als Klang
  • Januardürre auf den Hügeln
  • Alte Märchen und Legenden
  • Katzen (gestern ist mir eine sozusagen zugelaufen….hui)
  • Schlichtheit
  • Saiteninstrumente spielen
  • Luft
  • Magnetband
  • Zyklik
  • Induktion
  • Handwerk
  • Ekstatische Gedankenorte
  • Leichtigkeit
  • Island
  • Zeit zum vertublen
  • warme Hände
  • Stein und Knochen
  • Laute Bässe
  • Trance
  • Dunkelheit

 

www.blaublaurecords.com

Weiteres zur Serie sowie 13 Kurzreviews der einzelnen Alben finden sich in der aktuellen Ausgabe der Musikzeitung «Loop».

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