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«Der Idealfall wäre,
dass man den eigentlichen Job kündigen könnte»

Intracity Courier

Tabs: Die Idee eines eigenen Velokurier:innen-Kollektiv stand bereits länger im Raum. Viele Leute haben angetönt, dass das eigentlich sehr cool wäre, so etwas zu starten. Aber niemand ging dies konkret an. Bis sich einige von uns zum ersten Mal in einem Café getroffen haben und sich gesagt haben: Das machen wir. Der Bedarf eines neuen Velokurier:innen-Kollektivs in Bern ist da – es gibt eigentlich nur den Velokurier Bern. Hier hat es sicher noch Platz für ein zweites Kurieri-Kollektiv, so, wie das in anderen Städten auch der Fall ist.

Chames: Ich bin seit April 2023 dabei, da sie eine Person für die Zahlen brauchten – ich bin seitdem der Finanzmensch im ICC.

Tabs: Ich kam im September dazu – zuvor kannte ich niemanden im Kollektiv. Via Instagram stiess ich auf das Projekt, meldete mich auf eine Ausschreibung, denn ich dachte: why not? Seither bin ich für Marketing und Kommunikation zuständig. Sobald es losgeht, werde ich selber auch fahren.

Chames: Hättest du je gedacht, dass du so tief eintauchst und Intracity Courier so einen grossen Teil ausmachen wird?

Tabs: Nein, das hätte ich nicht gedacht, aber es macht mega Freude, dass es so gross geworden ist. Am Anfang war es noch nicht sehr greifbar, in den letzten Monaten hat sich sehr viel konkretisiert. Diese Planung können wir nun umsetzen, jetzt startet es wirklich.

Chames: Der Zeithorizont war sehr spannend. Bereits im Sommer meinten wir, dass wir beginnen könnten. Wir merkten dann, dass es nicht so einfach ist, einen Kurier:innen-Dienst zu starten – und dass wir noch viel mehr Zeit brauchen. Jetzt sind wir ready.

Tabs: Da kommt mega viel Freude auf.

...

Chames: Ich bin selber nicht Kurier, aber ich denke, Zusammenhalt spielt eine sehr wichtige Rolle in der Kurier:innenszene. Man kennt sich in der Schweiz, das Zusammenarbeiten ist sehr wichtig. Ich finde es cool, dass wir diese Grundwerte durch die Institution ICC idealisiert umsetzen können. Es gibt auch viele Menschen in anderen Städten, die sehr interessiert sind, ob unser Kollektiv funktioniert. Wenn man spürt, die Wärme kommt von überall, ist das sehr schön.

Tabs: Alles ist sehr vernetzt. Ein Ziel von uns ist es auch, für Menschen, die noch nicht so in dieser Kurieri-Szene drin sind, Zugänge zu schaffen. Ich habe den Eindruck, dass es sehr schwierig ist, in einen solchen Kurieri-Ort reinzukommen. Auch weil jede:r jede:r schon kennt, und das kann für viele auch eine Hemmschwelle sein, dort neu dazuzukommen und von nichts einen Plan zu haben – und alle anderen wissen viel mehr. Das ist etwas, das uns sehr wichtig ist: jene Leute abzuholen, die einfach mega gern Velofahren und das zu einem Beruf oder einem Nebenberuf machen wollen.

Chames: Du, Tabs, bist ja ein Superbeispiel, du kanntest niemanden von uns, und jetzt ist eine Freund:innenschaft entstanden. Das tut mega gut, denn wir sind neun Nasen, die uns sehr gut verstehen, das ist fast wie eine Familie.

...

Chames: Wir sind nicht männlich dominiert wie andere Kurier:innendienste. Derzeit sind wir mehr Flintas und Menschen, die nicht männlich konnotiert sind. Und diese Zugänglichkeit, dass sich alle wohlfühlen und sich getrauen, auf uns zuzukommen, um Teil vom ICC zu werden: das ist uns sehr wichtig. Einige Friends bewarben sich auch und sagten mir, dass sie sich an keinem anderen Ort getraut hätten, sich als Kurier:in zu melden. Das gibt einem sehr viel: wenn man Menschen einen Wunsch erfüllen kann.

Wir wollen nicht jene Rucksackdienste fahren oder Essen ausliefern wie die anderen Kurier:innendienste. Wir möchten mit unseren Lastenvelos das möglich machen, was halt möglich ist. Ein Homie will beispielsweise zügeln, und er möchte das mit den Velos schaffen. Klar, für ein paar Riesensachen braucht es ein Auto, aber sehr vieles geht. Das ist sehr cool, andere Wege zu finden.

Tabs: Es kann sein, dass wir am Anfang nicht konstant am Fahren sind. Ein paar Daueraufträge haben wir aber bereits. Unser Angebot an Dienstleistungen ist auch sehr breit: Wenn Leute in den Ferien sind, giessen wir auch Pflanzen, füttern die Katze, gehen für Leute einkaufen, die das selber nicht können. So wollen wir möglichst viele Menschen abholen.

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Tabs: Man muss an sehr viele kleine Dinge und Komponenten denken. Innerhalb des Kollektivs gibt es verschiedene Arbeitsgruppen und Ressorts. Beispielsweise haben wir eine Gruppe Finanzen, eine Gruppe Kund:innenakquise oder eine Gruppe, die sich um die Materialbeschaffung kümmert. Sehr vieles geschieht in diesen Gruppen. In der Gruppe Kund:innenakquise haben wir beispielsweise eine Riesenliste erstellt mit Menschen, denen wir unser Projekt vorstellen wollten, um zu schauen, ob Bedarf besteht. Wir erhielten viele Rückmeldungen und auch Zusagen, was sehr wichtig ist. Jetzt, im Endspurt, merken wir, an was wir noch alles denken müssen, was wir noch alles machen müssen, aber das geht ja bei sehr vielen Sachen so. Da wir neun sehr verschiedene Menschen mit sehr verschiedenen Hintergründen sind, haben wir alle eine leicht andere Denkweise, wie man Dinge erledigen muss. Selten geht etwas verloren. Jeden Montag haben wir Sitzungen, dort kommen Inputs von allen Seiten. Der Austausch ist so wichtig: eine Person denkt an etwas, das die andere Person vielleicht vergessen hätte. Wir ergänzen uns in der Gruppe sehr sehr gut, das ist der Bonus, den wir haben.

Chames: Als wir noch sechs, sieben Leute waren, trafen wir uns immer alle zusammen. Doch wir realisierten, dass wir uns in Gruppen aufteilen müssen, du kannst nicht immer alles zusammen anschauen. Und wir checkten: Okay, wir müssen uns auch so vertrauen können, dass wir uns splitten können – um danach darüber zu diskutieren. Das ist sehr schön: Vertrauen zu haben in die Arbeit der anderen – ich mache das, der:die andere das – und dann kommen wir wieder zusammen und entscheiden gemeinsam alle zusammen.

Tabs: Bis jetzt haben wir immer einen Konsens gefunden. Manchmal finden wir zusammen auch eine zweite Lösung, die dann für alle stimmt.

Chames: Wir treffen keine Mehrheitsentscheide, es muss einen Konsens geben. Für den Anfang macht es das leichter. Wie wir es machen, wenn wir mehr als acht, neun Leute sind und es bei der Entscheidungsfindung harzen würde, wird sich dann zeigen.

...

Tabs: Es war von Anfang an klar, dass wir ein Crowdfunding machen müssen, das Material – die Lastenvelos und Anhänger und Kleider – hat seinen Preis. Und wir holten so auch das Feedback von Leuten ein, die gesagt haben, dass sie uns mega gern unterstützen. Wir diskutierten sehr lange, welches Ziel wir uns setzen. Wir setzten dieses zuerst bei 11’000 an, erhöhten es auf 15’000 Franken, aber wir spürten, dass das unsere Kosten nicht deckt. So setzten wir es auf 20’000 Franken fest, und sagten uns: wir schauen mal was passiert. Schliesslich erreichten wir sogar 25’000 Franken. Das bestätigte uns: ICC ist etwas, das passieren soll – und das hoffentlich auch längerfristig in Bern eine Rolle spielen wird.

Chames: Wir haben schon geschwitzt: Schaffen wir dieses Ziel? Doch als wir es übertroffen haben, hat uns das geflasht. Es war aber auch wichtig, da wir höhere Ausgaben hatten als geplant. Wie wir uns faire Löhne zahlen werden, darüber sind wir noch am diskutieren.

Tabs: Wir sind uns im Kollektiv bewusst, dass wir zunächst auch Solistunden fahren müssen, wenn es nicht anders geht. Denn wir sind nun schon so weit gekommen, an dem soll es nun nicht scheitern.

...

Chames: Seit dem Dezember ist es sehr intensiv. Und natürlich hatten sicher alle schon mal den Gedanken, ah, jetzt habe ich keinen Bock mehr, aber wir machen das als Team und geben alle unser Bestes und sind uns dann auch nicht böse, wenn mal etwas nicht geht. Es ist ja nicht Fulltime, wir arbeiten alle oder studieren, was auch gut ist, so haben wir den wirtschaftlichen Druck ab Februar nicht, dass es klappen muss, und wenn nicht, gehen wir alle unter…

Tabs: Der Idealfall wäre aber, dass man den eigentlichen Job oder Nebenjob künden könnte, um mehr Energie ins ICC stecken zu können, und alles ausbezahlt werden könnte. Das würde uns auch entlasten. Jetzt haben wir die Garantie noch nicht, dass wir von dieser Arbeit leben können. So macht man das nebenbei, neben dem, was man auch schon nebenbei macht…

Wenn wir uns an den Montagen sehen, machen wir jeweils eine Abfrage: Wie siehts mit deinen Kapazitäten aus? Wie geht es dir? Kann man dir etwas abnehmen? Da spürt man sehr stark unseren Zusammenhalt. Wir sind sehr transparent miteinander, denn am Schluss bringt es ja niemandem etwas, wenn eine Person bereits vor dem Start ausgelaugt wäre. Da schauen wir sehr stark drauf.

...

Chames: Es kann so viel passieren am Montag. Wir sind aber sehr zuversichtlich.

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  • Vegane Landjäger*innen

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