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Time Is Away: «Searchlight Moonbeam»

Hörstation

Ein weitherum sichtbarer Scheinwerfer sucht den Himmel ab, und aus der Ferne wirkt es so, als sei dort, wo der Scheinwerfer sein Licht hinstrahlt, das Zentrum einer glamouröseren Welt. Dabei lockt dieser nur an den Standort der Kleinstadt-Partymeile des nächsten Bar-und-Pub-Festivals. Doch ein klein wenig Sehnsucht, ein klein wenig weite Welt im ganz Kleinen: das vermitteln diese Suchscheinwerfer auch im hiesigen Niemandsland.

Aber klar: dies ist nicht Hollywood, denn die Searchlichter, die leider einen militärischen Ursprung haben, strahlen in Kalifornien anders. Oder doch nicht? «Sometimes when I smoked at night, twin searchlights swept the sky. I could pretend they marked a Hollywood premiere. But Los Angeles was far away, three hundred miles down the El Camino Real. These beams were probably from one of the auto dealerships on Capitol Expressway, where sedans lined up like metal seals on a shore without sea. The lights just advertised that the lot was open late, but their presence was enough to get me imagining», schreibt der Autor Jeremy Atherton Lin in seinen Liner Notes zur Compilation «Searchlight Moonbeam». Ein Schein der Hoffnung, ein Strahlen, immer im selben Radius, bevor es wieder dunkel wird. Ist da jemand?

Nein, leider ist da niemand. «No One Around to Hear it» singt Bo Harwood gleich zu Beginn der Compilation, die Time Is Away als suchende Geschichte der Sehnsucht, der Wärme, des Lichts, aber auch der Ferne und Aussichtslosigkeit erzählen. Time Is Away: das sind Jack Rollo und Elaine Tierney, die in ihren NTS-Sendungen und auf Mixtapes wie «Ballads» Songs und aufgefundene Worte und Field Recordings zu hörspielartigen Essays zusammenschneiden. Sie erzählen von verlorenen Räumen, von vergessenen Vergangenheiten und suchen von dort nach Spuren, die zu uns in die Gegenwart führen. Time Is Away erschaffen mit ihren Hörstücken eine ungehörte Form der Hauntology, die mich nicht mehr loslässt, seit auf dem «Ballads»-Tape – das zunächst ohne Tracklist ausgekommen ist – eine Schweizerdeutsche Stimme «I mues immer a ti tänke» gesungen hat.

 

Von «I mues immer a ti tänke» zu «No One Around to Hear It», vom Kinderorchester Tanto Pressanto aus Möriken zu Bo Harwood, der dieses Lied für John Cassavetes Film «The Killing of a Chinese Bookie» aufgenommen hat: so weit ist das hier gar nicht. Denn bei Time Is Away geht es um geheime, vielleicht auch gefühlte Verbindungen, um assoziatives Hören, die sich dank der so genauen Kompilierarbeit in dichte Close-Listening-Alben verwandeln.

Auf «Searchlight Moonbeam» führen die Wege aus dem Heartbreak-Hollywood schnell nach Heartbreak-Taiwan, zu Bittersüssem, Widerspenstigem, sehr Fragilem, Träumendem – und zu vielleicht auch schon bekannten Songs wie «Let the Moon Get Into It» (das ich dank Flo Dill schon lange freundlich angeeignet habe) oder «YZOBEL» (das ich dank Maria Somerville auch schon auf Mixtapes rübergespitzt habe – wie gibt man da eigentlich je genügend Credits?). Aber das ist schon viel zu nahe an der Tracklist erzählt, die zunächst gar nicht angeschaut werden sollte. Denn Shazamlos hörten wir neugieriger, oder?

Wer hier einfach zuhört – vielleicht zunächst auch nur beiläufig, aber dann sicherlich immer näher – fällt zwischen die Zeiten, durch die Zeiten, und landet in einer Vergangenheit bei Schuberts Leiermann, der barfuss auf dem Eise hin und her wankt. «Play your broken music to my broken song», singt Harry Plunket-Greene auf einer uralten Aufnahme, und ich suche den Himmel ab nach einem Scheinwerfer, der den Weg nach Hause weist. Auch für das können diese Searchlights benutzt werden. Überall und für alle Zeiten.

Das Label

«Searchlight Moonbeam» ist auf dem australischen Label Efficient Space erschienen, jenem Label, das bereits mit Compilations wie «Sky Girl» oder «Ghost Riders» Aufnahmen aus der Privatgeschichte des Pop ins Jetzt gerettet hat.

Zum Release von «Searchlight Moonbeam» haben Time Is Away diesen Mix für die Efficient-Space-Sendung auf NTS aufgenommen. Auch das: sehr empfohlen.

 

Various Artists: «Searchlight Moonbeam» (Efficient Space)

Das Sendungsarchiv von Time Is Away auf NTS findet sich hier. Nächste Sendung: Am Weihnachtstag um 18 Uhr. Jeden Freitag ist Jack Rollo zudem für die Early-Bird-Show auf NTS zuständig.

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